Alleine in Deutschland gibt es schätzungsweise 6 Millionen Gartenteiche. Jeder hat einen eigenen biologischen Stoffkreislauf. Wenn der Fischbesatz hoch ist, so sollte man zur Unterstützung des Kreislaufs einen Filter einsetzen. Gartenteichfilter unterstützen den natürlichen Stoffwechsel des Teichs. Außerdem bieten die Filtermaterialien eine zusätzliche Besiedlungsfläche für die Mikroorganismen des Ökosystems. Wenn Sie gerade auf der Suche nach einem hochwertigen Teichfilter sind, sind Sie hier genau richtig. Im folgenden Artikel klären wir Sie darüber auf, welche Filteranlage für Ihren Gartenteich der richtige ist und beantworten weitere Fragen rund um das Thema Gartenfilter. 

Ist in einem Gartenteich immer ein Filter nötig?

Ob man wirklich einen benötigt, hängt zunächst davon ab, wie man “Gartenteich” definiert. Wenn der Teich ein reiner Pflanzenteich ist, braucht man für gewöhnlich keinen. Bei einem solchen Gartenteich würde ein Filter mehr schaden als nützen. Wenn man also einen naturnahen Teich besitzt, der keinen nennenswerten Fischbesatz hat, so stellt sich nach kurzer Zeit eigenständig ein biologisch stabiles System ein. Ein Filter ist in diesem Fall nicht nötig.  

Bei einem Teich mit Fischbesatz ist ein Teichfilter jedoch notwendig. Über das Futter bringt man Nährstoffe in das Wasser. Zudem scheiden auch Fische dann für sie giftige Stoffe aus. Diese Schadstoffe sowie auch Nährstoffe müssen aus dem Wasser entfernt werden. Der Teich ist ein geschlossenes System und der Fischbestand ist hier deutlich dichter als im natürlichen Gewässer. In der Natur findet ein ständiger Wasseraustausch statt. Im heimischen Gartenteich muss man der Natur durch ein Filtersystem helfen.

Kann ein Teichfilter zu groß sein?

Eine gängige Meinung ist, dass ein Filter nie zu groß sein kann. Diese Ansicht ist grundlegend richtig, aber sie ist auch nicht ganz zutreffend. Entscheidend ist, um welches Filtersystem es sich handelt. Die ständige Entwicklung in der Teichfilterung bringt immer kompaktere Filtersysteme heraus. Diese sind manchmal sogar sehr klein, aber sie sind deutlich effektiver als große. Generell kann man zwar sagen, dass ein Teichfilter nicht groß genug sein kann, aber damit ist gemeint, dass man ihn lieber immer eine Nummer größer kaufen sollte, als man ihn braucht.

Somit hat man noch eine Reserve. Wenn man also einen Gartenteich hat mit 10.000 Liter Wasservolumen, so sollte man keinen Teichfilter kaufen, der genau für 10.000 Liter reicht, sondern besser einen für 12.000 Liter.

Welche Teichfilter Arten gibt es?

Teichfilter gibt es in verschiedenen Arten und Formen. Welcher für den heimischen Gartenteich geeignet ist, hängt immer von der Art, dem Wasservolumen und dem Fischbesatz ab. 

Folgende Filterarten sind die häufigsten: 

Unterwasserfilter
Bei einem Unterwasserfilter ist eine ganze Filtertechnik in einem Gerät vereint. Diese Art ist also sehr platzsparend. Man kann ihn einfach ins Wasser stellen. Nur zur Reinigung und Wartung muss er wieder aus dem Wasser entfernt werden. Diese Filtersysteme haben allerdings den Nachteil, dass sie sich nur für kleine Teiche, Deko-Teiche, Fertigbecken bis zu ca. 6.000 Liter eignen. 

Druckfilter
Bei einem Druckfilter wird das Teichwasser über eine Pumpe in den Filter geleitet. Dieser stehen meistens nicht im Wasser, sondern außerhalb. Sie können teilweise oder sogar ganz im Boden versenkt werden. So wird die Optik des Gartens nicht gestört. Man kann sie dadurch auch schneller und einfacher reinigen, da man sie nicht erst aus dem Wasser holen muss. Geeignet sind sie für kleine bis mittelgroße Teiche bis ca. 30.000 Liter.

Durchlauffilter
Auch Durchlauffilter werden außerhalb des Teichs installiert. Diese Durchlauffilter eignen sich für alle Teichgrößen. Für gewöhnlich werden sie jedoch für große Gartenteiche bis zu 140.000 Liter verwendet. Sie haben eine hohe Reinigungsleistung. Dadurch werden sie auch für Teiche mit Fischbesatz verwendet. 

Teichfilter mit nachgeschalteter Pumpe
Sitzt die Pumpe hinter dem Filter, so befördert sie ausschließlich reines und sauberes Wasser. Das hat den Vorteil, dass der Verschleiß gesenkt wird und es garantiert immer klares Wasser. Solche Filter funktionieren allerdings nur, wenn der Teichfilter auf Höhe des Wasserspiegels sitzt. Das funktioniert dann nach dem Prinzip der kommunizierenden Röhren. Teichwasser schwappt sofort in die Filterkammern, wenn die nachgeschaltete Pumpe bereits geklärtes Teichwasser aus dem Teichfilter absaugt. Wenn der Wasserspiegel jedoch unter die Einströmöffnung sinkt, so kann die Pumpe sehr schnell trocken werden. 

Welche Kriterien hat der Einsatz einer Teichfilteranlage?

Es gibt einige Faktoren, die beachtet werden müssen, bevor man sich für einen Filter entscheidet:

 

  1. Teichgröße und Wasservolumen
    Zunächst ist es wichtig, die Teichgröße zu kennen. Wenn man diese nicht genau kennt, so kann man sie auch grob berechnen, indem man die längste mit der breitesten Seite sowie der tiefsten Stelle multipliziert und das Ergebnis durch zwei teilt. Dieses multipliziert man dann mit 1000.

    Beispiel: Die grösste Länge Gartenteiches beträgt 8m, die grösste Breite 5m und die grösste Tiefe 2m. Also rechnen Sie 8 x 5 x 2 = 80. Das Ergebnis 80 teilt man durch 2 = 40. Das multipliziert mit 1000 ergibt eine Wassermenge von etwa 40.000 Liter.

  • Fischbesatz und Pflanzen
    Hat man nur Pflanzen im Wasser oder auch  Fische? Wenn man nur kleine Fische, wie Goldfische im Garten hat, so multipliziert man die Endsumme mit 1,5.

    Beispiel: 40. 000 x 1,5 = 60.000 Liter. Hat man größere Fische, wie Kois, so multipliziert man die Endsumme mit 2.  Beispiel: 40.000 x 2 = 80.000 Liter


  • Standort
    Die Wahl des richtigen Standortes für den Filter darf nicht unbeachtet bleiben. Er sollte ebenerdig zum Teichniveau stehen. Ein wenig höher darf er auch stehen, aber nicht zu hoch, da sonst die Pumpenleistung höher gewählt werden muss.

    Ebenfalls wichtig ist die Entfernung zum Teich. Schlauchlängen von 20 Meter sind nicht zu  empfehlen. Ideal sind 5 Meter. Der Standort sollte sich zudem im Schatten befinden. Das Teichwasser im Filter kann sich so nicht noch zusätzlich erwärmen. Dadurch vermeidet man auch das schnelle Wachstum von Fadenalgen. Auch die Fische im Teich sollten vor prallen Sonneneinstrahlung geschützt werden. Gerade wenn das Wasser kristallklar ist, kann das Licht bis auf den Grund des Teichs scheinen. Einen Sonnensegel ist hier eine gute Option.
     

Wie viele Stunden sollte ein Teichfilter am Tag laufen?

Damit Bakterien effektiv im Filter arbeiten können, müssen diese immer von sauerstoffreichem Wasser umgeben sein. Eine Teichpumpe kann dies garantieren. Wenn man die Geräte jedoch abstellt, so können die Bakterien bereits nach zwei Stunden sterben. Wenn Wasser im Filter steht, reichert es sich mit Schadstoffen der abgestorbenen Bakterien an. Nimmt man die Geräte dann wieder in Betrieb, gelangen sie in den Teich. Stellt man die Geräte immer wieder an und aus, so wird das Wasser im Teich nach und nach vergiftet. Stellt man jetzt nur die Pumpe ab und lässt den Teichfilter durchlaufen, ist auch das schädlich. Die Pumpe versorgt die Bakterien im Filter mit Sauerstoff und reichert auch das Wasser mit Sauerstoff an. Wenn zu wenig Sauerstoff vorhanden ist, kann die Teichbiologie kippen und die Lebewesen im Teich sterben. Das bedeutet, dass für Teichfilter und Teichpumpen der 24-Std.-Betrieb am besten ist. 

Teichfilter reinigen: Wie  und wie oft?

Der Filter sollte 1 bis 2 Mal im Jahr gereinigt werden. Das biologische Gleichgewicht im Teichfilter stellt sich nach dem Dosieren der Filterbakterien erst nach 2 bis 3 Wochen ein. Das heißt, dass man den Filter nicht zu häufig reinigen darf. 

Filter reinigen: Schritt-für-Schritt-Anleitung

  1. Zunächst installiert man Auslaufhähne an Regentonnen. 
  2. Anschließend schaltet man die Teichpumpe und die UV-Lampe ab und unterbindet dabei den Rücksog mit einem Lappen oder einem Kugelhahn. 
  3. Dann schraubt man den Schmutzwasserschlauch an den Auslaufschlauch der ersten Filterkammer. Den Abwasserschlauch legt man dahin, wohin man das Abwasser abfließen lassen möchte. 
  4. Jetzt dreht man den Ablasshahn an der Filterkammer auf. Der Schlamm des Abwassers wird nun über den Schlauch ablaufen. Ist die Regentonne fast leer, spritzt man mit dem Schlauch von oben auf die Filtermedien, um den groben Schmutz zu beseitigen. Der Schmutz läuft dann auch gleich über den Auslaufhahn mit ab. 
  5. Ist die obere Filtermatte vom Schlamm befreit, holt man sie aus der Filterkammer heraus und legt sie zur Seite. 
  6. Jetzt spritzt man mit dem Schlauch den Schlamm von den Filterwürfeln, die im Netzsack sind. Auch die Filterbürsten sollten abgespritzt werden. Wenn der Dreck über den Auslaufhahn abgelaufen ist, holt man die restlichen Filtermaterialien aus dem Behälter.
  7. Nun kann man die Regentonne mit dem Gartenschlauch reinigen. Wenn man das erledigt hat, kann man den Schmutzwasserschlauch des Auslaufhahnsystems wieder abschrauben und den Hahn zudrehen. 
  8. Jetzt schließt man den Abwasserschlauch an die zweite Filterkammer an und wiederholt die Schritte auch hier wieder. Allerdings ohne Filterbürsten, weil diese sich nur im ersten Behälter befinden. Das macht man bis zur letzten Tonne, je nachdem wie viele Behälter die Filteranlage hat. 
  9. Sind die Behälter sauber, kann man sich an die Reinigung der Filtermaterialien machen. Dafür kann man auch wieder den Schlauch benutzen und alles abspritzen, bis es sauber ist. Es muss jedoch nicht alles blitzeblank sein. Die Würfel brauchen ein wenig Schlamm zum Ansetzen der Bakterien. 
  10. Wenn alles sauber ist, kann man die Filteranlage wieder zusammenbauen.

Teichfilter im Winter – Durchlaufen lassen oder nicht?

Wenn man einen beheizten Gartenteich hat, so sollten Teichfilter und Teichpumpe weiterhin 24 Stunden in Betrieb sein. Hat man keinen beheizten Teich und es wird kälter und die Temperaturen sinken, verlangsamt sich auch der Stoffwechselprozess. Fische ziehen sich auf den Grund zurück und halten dort ihre Winterruhe. In der Winterzeit ist es demnach nicht notwendig, den Teichfilter und die Teichpumpe in Betrieb zu haben. Jedoch sollte man nicht einfach alles ausschalten. Der Teich muss winterfest gemacht werden. 

Lesetipp: Unser Artikel “Den Gartenteich winterfest machen

Fazit:

Welcher Filter für Ihren Teich geeignet ist, hängt eben stark davon ab, ob Sie einen naturnahen Teich haben oder einen mit Fischbesatz. Auch auf die Größe kommt es an, obwohl größer nicht zwangsweise besser ist. Wichtig ist, wie effektiv der Teichfilter ist. Jedoch ist darauf zu achten, dass der Filter nicht zu klein ist, deswegen sollte Sie den Filter lieber immer eine Nummer größer kaufen, damit Sie noch Reserve haben. Auch das Reinigen des Filters und der Teichpumpe ist wichtig. Dabei reicht es, wenn Sie dies zweimal im Jahr machen. Auch die Winterpflege des Teichs sollten Sie beachten, damit Sie sich viele Jahre an Ihrem Teich erfreuen können.