Algen im Gartenteich – Ursachen, Gefahren und Bekämpfung

Im Frühling oder Sommer ist zwar sehr vieles grün, aber Ihr Teich sollte es nicht sein. Weist Ihr Teich einen grünlichen Schimmer auf, handelt es sich dabei um Algen. Wenn diese Algen nur vereinzelt auftreten, stören sie die Ästhetik des Teichs nicht. Anders sieht es aus, wenn sich die Algen zu stark vermehren. Ein Zeichen dafür ist, wenn sich die Algen als zäher Schleim auf der Oberfläche des Wassers ablagern. Diese Schicht ist allerdings recht einfach zu entfernen.

Fadenalgen – Bedrohung für den Teich

Nicht alle Algen sind gleich. Teichbesitzern sind vor allen Dingen die Fadenalgen ein Dorn im Auge. Wenn sich diese Algen zu stark vermehren, wird das Wasser komplett eingetrübt. Dieses Phänomen wird auch als Algenblüte bezeichnet. Nach dieser Algenblüte sterben allerdings die Pflanzen im Teich ab, und sinken dann auf den Grund des Teichs. Dann starten recht intensive Zersetzungsprozesse. Diese können dazu führen, dass die Sauerstoff-Konzentration im Wasser so stark zurückgeht, dass die Fische ersticken, und anschließend das komplette Wasser umkippt. Ein guter Grund, um die Algen zu bekämpfen.

Algen – woher kommen sie?

Algen gibt es in jedem Gartenteich, es sind immer unterschiedliche Arten vertreten. Bei einer normalen Nährstoffkonzentration im Wasser stellen sie auch gar kein Problem dar. Wenn aber der Phosphat-Gehalt im Wasser auf einen Wert von mehr als 0,035 Milligramm pro Liter steigt, herrschen für Algen verbesserte Lebensbedingungen. Kommt dann noch die Sonneneinstrahlung dazu und erhöht sich gleichzeitig die Wassertemperatur, kommt es zu einer explosionsartigen Vermehrung. Dies wird dann als Algenblüte bezeichnet.

Das Überangebot an Nährstoffen und Phosphaten, das für die Algenblüte sorgt, hat viele Ursachen. Die häufigste Quelle für Phosphat ist überschüssiges Fischfutter und Fischkot. Beides sinkt auf den Boden des Teichs und wird dann dort zersetzt. Wenn es zu starken Regenfällen kommt, kann dadurch auch Rasendünger in den Teich gelangen, ebenso wie nährstoffreiche Gartenerde. Eine Gefahr stellt auch das Laub dar, das im Herbst in das Wasser gelangt. Es enthält zwar nur geringe Mengen an Phosphat und weiteren Nährstoffen, dennoch trägt es zum Algenwachstum bei.

Die Nährstoffe dem Wasser entziehen

Algen brauchen Nitrat, Phosphat und weitere Nährstoffe, um zu wachsen, aber allen anderen Wasserpflanzen geht es ebenso. Leben sehr viele Pflanzen in Ihrem Gartenteich, werden auch die Nährstoffe umso schneller gebunden durch das Wachstum der Pflanzen. Dann ist es notwendig, die Wasserpflanzen ab und zu sehr kräftig zurückzuschneiden, um sie wieder aus dem Nährstoffkreislauf des Teichs zu entfernen. Die entfernten Teile der Wasserpflanzen können problemlos auf dem Kompost entsorgt werden.

Algen abfischen

Die Nährstoffe im Gewässer können ebenfalls reduziert werden durch das regelmäßige Abfischen von Algen. Auch sie können sehr gut kompostiert werden. Nutzen Sie auch mineralische Bindemittel, sogenannte Phosphatbinder, diese senken den Gehalt des Phosphats im Wasser. Chemische Vorgänge sorgen dafür, dass die Nährstoffe gebunden werden. So können sie nicht mehr aufgenommen werden, weder von den Algen, noch von den Pflanzen.

Renovierung

Die beste Möglichkeit, um dem Wasser Nährstoffe zu entziehen, ist eine Renovierung. Dabei werden die vermoderten Pflanzen und die Mulmschicht, die aus Fischkot besteht, entfernt. Die alte Erde des Teichs wird dann ersetzt durch ein neues Substrat, das nährstoffarm ist. Die Pflanzen werden dabei kräftig zurückgeschnitten. Danach werden sie geteilt, und schließlich in die neue Teicherde gesetzt. Es ist auch möglich, sie in Böschungsmatten oder spezielle Pflanzenkörbe zu setzen. Da Sonnenlicht das Algenwachstum fördert ist es empfehlenswert dafür zu sorgen, dass sich der Gartenteich mindestens ein Drittel im Schatten befindet. Eine große Rolle spielen aber auch die Tiefe des Teichs und die darin enthaltene Wassermenge. Generell ist es so, dass häufiger Probleme mit Algen auftreten, je flacher und kleiner der Teich ist. Als Teicherde sollten Sie nährstoffarmen Sand nutzen, und davon so wenig wie es geht.

Geprüftes Leitungswasser ist als Teichwasser gut geeignet. Viele Wasserversorger reichern ihr Trinkwasser mit Phosphat an, bis zu fünf Milligramm pro Liter können durchaus zugesetzt werden. Damit soll die Korrosion innerhalb der Leitungen reduziert werden. Wenn die Wasserwerke die Wasseranalysen nicht im Internet veröffentlicht haben, werden für gewöhnlich auf Anfrage die entsprechenden Unterlagen auch zugesendet. Für den Fall, dass im Wasser zu viel Phosphat vorhanden ist, sollten Sie auch einen Phosphatbinder zugeben. Phosphatarm ist dagegen Grundwasser, daher ist es besser für den Teich geeignet als Trinkwasser. Wenn Sie Regenwasser sammeln können, haben Sie das beste Wasser für den Teich gefunden, da in ihm keinerlei Mineralien zu finden sind. Allerdings ist es schwer, die benötigte Menge zu bekommen.

Klares Wasser im Teich

Wenn Sie möchten, dass das Wasser im Gartenteich immer schön klar bleibt, ist der beste Tipp, alle Phosphatquellen auszuschalten. Schon bei der Anlage des Teichs sollte damit begonnen werden. Sehr natürlich wirken Teiche, die sich in einer Senke befinden. Allerdings besteht hier die Gefahr, dass sowohl Gartenerde als auch Dünger in den Teich hinein geschwemmt werden könnten. Ein Platz, der etwas erhöht ist, bietet sich daher besser an. Alternativ ist es auch möglich, den Teich mit einem Drainagegraben von etwa 60 cm Tiefe zu umgeben. Dieser sollte mit grobkörnigem Bausand verfüllt werden.

Mit der richtigen Pflege zu einem Gartenteich ohne Algen

Auch wenn Sie einen schönen klaren Gartenteich haben, bilden sich darin auch im Laufe der Zeit Ablagerungen, die nährstoffreich sind. Ein Teichschlammsauger hilft dabei, diese Ablagerungen zu entfernen. Im Herbst sollten kleinere Teiche am besten mit einem Netz abgedeckt werden. So wird verhindert, dass Laub auf den Teich fallen kann. Blütenstaub und weitere schwimmende Ablagerungen können mit Hilfe eines Skimmers entfernt werden, dieser saugt das Oberflächenwasser ab und leitet es in ein Filtersystem.

Der Fischteich – ein echter Problemfall

Auch in den Ausscheidungen von Fischen und anderen Wassertieren ist Phosphat enthalten. Das ist für gewöhnlich kein Problem, zumindest dann nicht, wenn die Tiere nur von dem leben, was sie im Teich finden können. Wird allerdings immer regelmäßig Fischfutter in den Teich gegeben, kommen natürlich wieder zusätzliche Nährstoffe hinein. Das Umkippen des Teichs kann dann nur verhindert werden, indem die Fische so eingesetzt werden, dass ein Zufüttern unnötig ist, oder durch die Installation eines guten Filtersystems. Dieses Filtersystem entfernt alle überschüssigen Nährstoffe und Algen. Befinden sich im Teich große Fische wie beispielsweise Kois, ist der Einsatz leistungsfähiger Technik kaum zu umgehen.